Diese Art Airbrush Kompressor gibt es in den Varianten geölt und ölfrei.
In einem hermetisch abgeschlossenen Zylinder, dem Hubraum, wird durch einen außen vormontierten, rotierenden Elektromotor ein Kolben auf und ab bewegt. Dies drückt die dort enthaltene Luft massiv zusammen. Diese wird über entsprechende Bauformen bzw. Ventile entweder direkt an den Ausgang des Gerätes oder in einen zwischengeschalteten Kessel transportiert. Üblicherweise wird über integrierte Messeinrichtungen gewährleistet, dass sich der dort entstehende Druck nur bis zu einem gewissen Maß aufbaut. Ist dieses erreicht, wird der Elektromotor, welcher den Pleuel am Kolben bewegt, abgeschaltet. Fällt der Druck dagegen im Kessel durch Luftentnahme unter einen bestimmten Wert, wird die Kompression wieder in Gang gesetzt und der Ablauf beginnt von vorn.
Aufgrund der technisch recht günstigen Herstellbarkeit und der damit verbundenen moderaten Kosten ist dieser Typ des Verdichters auch der meistgekaufte Typ Airbrush Kompressor.
Auch hier wird die Luft mittels Kolben innerhalb eines abgeschlossenen Zylinders mit Ventilsystem komprimiert. Die Besonderheit, im Hubraum befindet sich neben der zu komprimierenden Luft ein spezielles Öl. Dieses sorgt vornehmlich dafür, dass sich der Materialabrieb des Kolbens und der Innenseite des Hubraumes über die lange Lebensdauer des Airbrush Kompressors minimiert. Dadurch, dass der direkte mechanische Kontakt des bewegten zum statischen Teil aufgrund des permanenten Ölfilmes extrem gering ausfällt, reduziert dies auch etwas die Geräuschemission. Gleichzeitig leitet das Öl einen Teil der Wärme ab, welche naturgemäß bei der Kompression der Luft (Gasgemisch) frei wird. Ebenfalls ein wichtiger Parameter, wenn es darum geht, die Lebensdauer eines technischen Gerätes zu optimieren.
Üblich ist auch, dass dieser Kompressortyp aufgrund des sehr kräftigen Fördervolumens pro Zeiteinheit mit einem entsprechend großen Kessel ausgestattet wird. Dies erlaubt bei moderater Luftentnahme, wie z.B. beim Airbrushen kleiner bis mittelgroßer Motive, Pausenintervalle für das Aggregat. Außer dem schönen Nebeneffekt von mehr Stille beim Arbeiten bedeutet dies wiederum eine noch höhere Lebenserwartung, da jede Pause auch für eine Abkühlung der Technik steht.
Pro:
– ein typischer Leiseläufer
– hohe Lebenserwartung aufgrund geringen Abriebes
– Überhitzung normalerweise nicht möglich bei korrekter Ölung
– durch entsprechend großen Luftspeicher mehr „stille Phasen“ und Abkühlzeiten
Kontra:
– nicht wartungsfrei, da der Ölkreislauf nicht geschlossen ist
– zusätzliche Kosten durch Ölnachkauf
– sind selten Leichtgewichte aufgrund des Kessels
– Öl verdampft bei entsprechender Betriebswärme, gerät in den Luftstrom (riecht man!)
Dieser Typ Airbrush Kompressor ist noch nicht so alt wie sein öliger Verwandter. Die Technologie ist etwas komplizierter, da man natürlich, trotz dass kein Öl Verwendung finden soll, eine möglichst hohe Lebensdauer und Funktionssicherheit anstrebt. Dennoch nehmen sich die beiden Varianten kaum noch etwas hinsichtlich ihrer technischen Daten. Der größte Unterschied zum geölten Kompressor ist, dass hier aufgrund der typisch hohen Förderleistung der Kessel zum Zwischenspeichern der Luft meist entfällt.
Pro:
– ebenfalls ein Leisetreter
– wartungsfrei, da der Ölkreislauf entfällt
– hohe Lebensdauer
– im Vergleich zu vielen ölhaltigen Airbrush Kompressoren ein Leichtgewicht
– im Durchschnitt etwas preiswerter als geschmierte Kolbenkompressoren
– kein Öl im Luftsstrom, daher keine Gefahr, sich das „Kunstwerk“ zu ruinieren
Kontra:
– in der Ausführung ohne Kessel nur begrenzt für größere Luftentnahme geeignet
– etwas geringere Wärmeableitung
– Luftstrom ist meist nicht perfekt gleichmäßig, da keine Zwischenspeicherung erfolgt
Vor über 20 Jahren habe ich mit Airbrush-Arbeiten begonnen und in dieser Zeit natürlich viele eigene Erfahrungen mit dem Malen selbst, wie auch mit der Hardware machen können. Ich habe also auch bei Null angefangen und musste mir die passenden Gerätschaften zusammensuchen. Auf dieser Seite werde ich dir die grundlegenden Punkte nennen, die wichtig für die finale Kaufentscheidung sind. Ebenso werde ich dir einige Modelle, passend zu verschiedenen Ansprüchen, empfehlen.
Wer mit dem Airbrushen beginnt, wird erst in den kommenden Wochen und Monaten erfahren, ob dies überhaupt etwas für ihn ist und ob Talent und Ausdauer in nötigem Maße vorhanden sind. Daher empfiehlt es sich nicht, gleich zum besten, teuersten und mit allen Schikanen ausgestatteten Airbrush Kompressor zu greifen.
Setze den Fokus vorerst auf ein Preissegment zwischen ungefähr 100€ und 250€.
Hier sind derzeit günstige Modelle erhältlich, die für den Einstieg absolut genügen, erschwinglich sind und welche auch später keinesfalls auf den Schrott gehören, wenn der Arbeitsumfang steigt und man in Sachen Kompressor-Lautstärke schon etwas „verwöhnt“ ist. Einen Zweit-Kompressor sollte man irgendwann sowieso haben.
Ein Airbrush Kompressor baut über eine Pumpe einen Luftdruck auf, welcher im besten Fall NICHT direkt zum Airbrush (Luftpinsel) gelangt, sondern in einen Druckbehälter. Dieser ist Teil des Airbrush Kompressors und hat je nach Ausführung, Preis und technischem Anspruch ein dem Zweck angepasstes Volumen. So kann Druckluft „auf Vorrat“ zwischengespeichert werden und der Austritt der Luft aus dem Airbrush geschieht gleichmäßig. Der Luftstrahl ist homogen.
Je nach der Art der Arbeit wird am Airbrush Kompressor ein spezifischer Luftdruck eingestellt. Dieser darf bei Dauerbelastung NIEMALS wahrnehmbar zusammenbrechen. Dies könnte unangenehme Folgen haben; die Farbe sprenkelt, gezogene Linien werden ungleichmäßig, Flächen werden unregelmäßig ausgefüllt. Der Airbrush Kompressor muss also immer in der Lage sein, den geforderten maximalen Arbeits(luft)druck DAUERHAFT zu liefern.
Für den Einsteiger sollte ein Airbrush Kompressor genügen, der einen DAUERHAFTEN Arbeitsdruck von 2,5 bar liefern kann. Der übliche Arbeitsdruck liegt in der Praxis bei ungefähr 1,5-2,2 bar.
Wer an Kunstwerken arbeitet, der benötigt Ruhe. Die Konzentration wird durch einen lauten Airbrush Kompressor, welcher dazu noch ständig (lautstark) an- und abschaltet, erheblich gestört. Es gibt zwar einen Gewöhnungseffekt, so dass man nicht ständig zusammenzuckt, wenn sich ein Ventil im Kompressor bemerkbar macht, aber es gibt auch da mittlerweile sehr gut ausgestattete Geräte. Das Laufgeräusch des Airbrush Kompressors selber sollte unterhalb von 45 dB liegen. Je nach Schlauchlänge muss dieser ja auch nicht direkt neben dem Arbeitsplatz stehen.
Je nachdem, welche Arbeiten man ausführt, entnimmt man dem Airbrush Kompressor durchaus auch große Luftmengen. Diese müssen durch die Pumpe wieder nachgefüllt werden und das führt natürlich zur Wärmeentwicklung im Gerät. Arbeitet man großflächig und/oder mit großen Farbmengen, kann dies bedeuten, dass der Kompressor STÄNDIG läuft. Das Gerät sollte in diesem Fall dazu von Hause aus in der Lage sein. Alternativ wäre der Kauf eines Modells mit entsprechend größerem Kesselvolumen in Betracht zu ziehen, welcher dem Motorblock Pausenzeiten garantiert.
Für den Einsteiger ist dieser Punkt normalerweise weniger interessant, da man wohl eher selten mit großflächigen Arbeiten beginnt.
Ein Künstler will seiner Kunst nachgehen und nicht ständig an Werkzeugen herumschrauben. Daher sollte die Wahl auf einen wartungsarmen bzw. wartungsfreien Airbrush Kompressor fallen. Das heißt, man brauch weder Öl nachfüllen noch Flusen- oder Luftfilter wechseln. Im Segment oberhalb von 100€ sollte dies heutzutage üblich sein.
Vor 20 Jahren war das noch anders…
Wenn sich Luft mit Farbe im Airbrush mischt, sollte darin weder zusätzliches (Kondens-)Wasser noch Öl aus dem Motorraum enthalten sein. Für Einsteiger wie Profi gilt daher, ein Wasserabscheider am Airbrush Kompressor ist Pflicht, ölfrei sollte die Maschine sowieso sein. Alles andere ist Werkstattzubehör und für qualitativ hochwertige Airbrush-Arbeiten ungeeignet!
Dieser umschreibt indirekt, welche der oben genannten Ansprüche man an einen Airbrush Kompressor stellt. Möchte man sich nur am Airbrush ausprobieren, macht es keinen Sinn, gleich 500€ für eine exquisite Anschaffung auszugeben. Modelle unter 250€ sind für den Einsteiger vollkommen ausreichend. Wer jedoch schon Erfahrungen gesammelt hat und mit seinem Kompressor bereits an Grenzen stößt, der kann sich auf dieser Seite nach einem Nachfolger-Modell umschauen.
Modell AS176 / Luftdurchsatz ~23 Liter pro Minute bei bis zu 2,5 bar / Preis bei 86€
Modell AS-196 / Luftdurchsatz ~35 Liter pro Minute bei bis zu 2,5bar / Preis bei 149€
Modell Doppelkolben ABK / Luftdurchsatz ~35 Liter pro Minute bei bis zu 6bar / Preis bei 199€
Modell Aerotec Silent 50 / Luftdurchsatz ~34Liter pro Minute bei bis zu 8bar / Preis bei 570€
Es gibt natürlich noch jede Menge Mitbewerber, aber die technischen Unterschiede der Airbrush-Kompressoren sind meist gering. Sinnvoller ist es, auf die Aktualität der Modelle zu achten. Es werden ständig neue Technologien integriert und bei entsprechenden Absatzzahlen werden diese Geräte trotz Marktneuheit schnell erschwinglich.