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Der Membrankompressor als Airbrush Kompressor

Der Membrankompressor

Diese Variante wird ebenso als Airbrush Kompressor verwendet.

Funktionsweise des Membrankompressors

Er ist meist etwas lauter als Kolbenkompressoren, was ganz einfach damit zu tun hat, dass das Verdichten durch ein mechanisches Teil geschieht, welches eher in der Lage ist, hörbar in Resonanz zu geraten als der Kolben der anderen Gruppe Kompressoren – eine Membran eben. Diese besteht meist aus elastischem Kunststoff, wird durch einen Elektromotor auf und ab bewegt, drückt damit das Medium Luft zusammen, welche über nachgeschaltete Ventile entnommen werden kann.

airbrush-kompressor-membrankompressor

Üblich ist bei dieser Verdichter-Technologie, dass meist kein Kessel zum Zwischenspeichern der Luft verwendet wird. Das Gerät läuft somit ohne Pause. Dies führt zur Erwärmung, welche meist durch entsprechende Sensoren kontrolliert wird. Im Falle einer Überhitzung wird der antreibende Elektromotor solange abgeschaltet, bis wieder eine akzeptable Temperatur des Airbrush Kompressors erreicht wurde. Diese liegt immer etliche Grad unter einer sogenannten Hystereseschwelle. Dies bewirkt, dass das Gerät nicht gleich wieder nach kürzester Zeit abschaltet, sondern eine gewisse Laufzeit möglich ist. Oft wird neben der Membran noch ein Ventilationssystem durch den Elektromotor angetrieben, welches für die nötige Kühlung sorgt. Dies erhöht neben der Lebensdauer der elektrischen Einheit die Laufzeit zwischen den Abschaltungen. Je nach Außentemperatur kann der Airbrush Kompressor daher also auch durchaus dauerhaft Luft liefern, ohne überhaupt abzuschalten.

Membrankompressoren sind in den meisten Fällen ölfrei, daher entfällt auch die Wartung. Je nach Preisklasse liegt das Hauptaugenmerk auf der Lebensdauer der Membran. Sollte diese defekt sein (normaler Verschleiß), bleibt nur der Gang zur Werkstatt. Die wenigsten Modelle kann man selbst (ausreichend professionell) reparieren.

Da der Preis eines Airbrush Kompressors dieses Typus recht erschwinglich ist, gilt es im Falle einer Reparatur sogar abzuschätzen, ob die Instandsetzungskosten überhaupt noch in vernünftiger Relation zum Neukauf stehen. Schließlich werden die Modelle ständig weiterentwickelt und sollte der Defekt erst nach mehreren Jahren nach der Garantiezeit auftreten, wäre eine Neuanschaffung allein schon wegen höherer Effizienz überlegenswert.

Pro:

– günstige Anschaffungskosten

– kompakt und portabel, da meist ohne Kessel

– (meist) wartungsfrei, da kein Ölkreislauf vorhanden ist

Kontra:

– etwas lauter als Kolbenkompressoren im selben Leistungssegment

– läuft dauerhaft

– je nach Ausführung Abschaltung bei Überhitzung (ältere Modelle)

– Lebensdauer der Membran ist der schwächste Punkt dieses Types Airbrush Kompressor

Luftstrom ist nicht perfekt gleichmäßig, da keine Zwischenspeicherung erfolgt

 

Welcher Airbrush Kompressor ist der richtige für mich?

 

Die Wahl des richtigen Airbrush Kompressors für deine Zwecke

  • Du möchtest dich im Bereich Airbrush betätigen und suchst nach dem richtigen Airbrush Kompressor?
  • Du hast die vielen Angebote auf ebenso vielen Webseiten gesehen und möchtest sicher gehen, dass es kein Fehlkauf wird?
  • Du willst nicht den billigsten Airbrush Kompressor kaufen und dich nach ein paar Wochen darüber ärgern, dass dieser langsam den Geist aufgibt? Andererseits willst du sicher auch nicht das teuerste Modell kaufen – denn der Preis sagt noch längst nichts darüber aus, ob dieser Airbrush Kompressor für deine Vorstellungen optimal ist.

 

Überlegungen für den Airbrush-Einstieg

Vor über 20 Jahren habe ich mit Airbrush-Arbeiten begonnen und in dieser Zeit natürlich viele eigene Erfahrungen mit dem Malen selbst, wie auch mit der Hardware machen können. Ich habe also auch bei Null angefangen und musste mir die passenden Gerätschaften zusammensuchen. Auf dieser Seite werde ich dir die grundlegenden Punkte nennen, die wichtig für die finale Kaufentscheidung sind. Ebenso werde ich dir einige Modelle, passend zu verschiedenen Ansprüchen, empfehlen.

Wer mit dem Airbrushen beginnt, wird erst in den kommenden Wochen und Monaten erfahren, ob dies überhaupt etwas für ihn ist und ob Talent und Ausdauer in nötigem Maße vorhanden sind. Daher empfiehlt es sich nicht, gleich zum besten, teuersten und mit allen Schikanen ausgestatteten Airbrush Kompressor zu greifen.

Setze den Fokus vorerst auf ein Preissegment zwischen ungefähr 100€ und 250€.

Hier sind derzeit günstige Modelle erhältlich, die für den Einstieg absolut genügen, erschwinglich sind und welche auch später keinesfalls auf den Schrott gehören, wenn der Arbeitsumfang steigt und man in Sachen Kompressor-Lautstärke schon etwas „verwöhnt“ ist. Einen Zweit-Kompressor sollte man irgendwann sowieso haben.

 

Worauf ist nun beim Kauf eines Airbrush Kompressors zu achten?

 

Der Arbeitsdruck

Ein Airbrush Kompressor baut über eine Pumpe einen Luftdruck auf, welcher im besten Fall NICHT direkt zum Airbrush (Luftpinsel) gelangt, sondern in einen Druckbehälter. Dieser ist Teil des Airbrush Kompressors und hat je nach Ausführung, Preis und technischem Anspruch ein dem Zweck angepasstes Volumen. So kann Druckluft „auf Vorrat“ zwischengespeichert werden und der Austritt der Luft aus dem Airbrush geschieht gleichmäßig. Der Luftstrahl ist homogen.

Je nach der Art der Arbeit wird am Airbrush Kompressor ein spezifischer Luftdruck eingestellt. Dieser darf bei Dauerbelastung NIEMALS wahrnehmbar zusammenbrechen. Dies könnte unangenehme Folgen haben; die Farbe sprenkelt, gezogene Linien werden ungleichmäßig, Flächen werden unregelmäßig ausgefüllt. Der Airbrush Kompressor muss also immer in der Lage sein, den geforderten maximalen Arbeits(luft)druck DAUERHAFT zu liefern.

Für den Einsteiger sollte ein Airbrush Kompressor genügen, der einen DAUERHAFTEN Arbeitsdruck von 2,5 bar liefern kann. Der übliche Arbeitsdruck liegt in der Praxis bei ungefähr 1,5-2,2 bar.

 

Der Geräuschpegel

Wer an Kunstwerken arbeitet, der benötigt Ruhe. Die Konzentration wird durch einen lauten Airbrush Kompressor, welcher dazu noch ständig (lautstark) an- und abschaltet, erheblich gestört. Es gibt zwar einen Gewöhnungseffekt, so dass man nicht ständig zusammenzuckt, wenn sich ein Ventil im Kompressor bemerkbar macht, aber es gibt auch da mittlerweile sehr gut ausgestattete Geräte. Das Laufgeräusch des Airbrush Kompressors selber sollte unterhalb von 45 dB liegen. Je nach Schlauchlänge muss dieser ja auch nicht direkt neben dem Arbeitsplatz stehen.

 

Die Kompressor-Laufzeit

Je nachdem, welche Arbeiten man ausführt, entnimmt man dem Airbrush Kompressor durchaus auch große Luftmengen. Diese müssen durch die Pumpe wieder nachgefüllt werden und das führt natürlich zur Wärmeentwicklung im Gerät. Arbeitet man großflächig und/oder mit großen Farbmengen, kann dies bedeuten, dass der Kompressor STÄNDIG läuft. Das Gerät sollte in diesem Fall dazu von Hause aus in der Lage sein. Alternativ wäre der Kauf eines Modells mit entsprechend größerem Kesselvolumen in Betracht zu ziehen, welcher dem Motorblock Pausenzeiten garantiert.

Für den Einsteiger ist dieser Punkt normalerweise weniger interessant, da man wohl eher selten mit großflächigen Arbeiten beginnt.

 

Die Wartung

Ein Künstler will seiner Kunst nachgehen und nicht ständig an Werkzeugen herumschrauben. Daher sollte die Wahl auf einen  wartungsarmen bzw. wartungsfreien Airbrush Kompressor fallen. Das heißt, man brauch weder Öl nachfüllen noch Flusen- oder Luftfilter wechseln. Im Segment oberhalb von 100€ sollte dies heutzutage üblich sein.
Vor 20 Jahren war das noch anders…

 

Die Reinheit der Luft

Wenn sich Luft mit Farbe im Airbrush mischt, sollte darin weder zusätzliches (Kondens-)Wasser noch Öl aus dem Motorraum enthalten sein. Für Einsteiger wie Profi gilt daher, ein Wasserabscheider am Airbrush Kompressor ist Pflicht, ölfrei sollte die Maschine sowieso sein. Alles andere ist Werkstattzubehör und für qualitativ hochwertige Airbrush-Arbeiten ungeeignet!

 

Der Preis

Dieser umschreibt indirekt, welche der oben genannten Ansprüche man an einen Airbrush Kompressor stellt. Möchte man sich nur am Airbrush ausprobieren, macht es keinen Sinn, gleich 500€ für eine exquisite Anschaffung auszugeben. Modelle unter 250€ sind für den Einsteiger vollkommen ausreichend. Wer jedoch schon Erfahrungen gesammelt hat und mit seinem Kompressor bereits an Grenzen stößt, der kann sich auf dieser Seite nach einem Nachfolger-Modell umschauen.

 

 

Empfohlene Modelle – eine Orientierung

  • Einsteigermodell für kleinere Arbeiten und zum Testen des eigenen „Talents“: Modelle, Tankdeckel, Handyschalen, kleinere Teilmotive

Modell AS176 / Luftdurchsatz ~23 Liter pro Minute bei bis zu 2,5 bar / Preis bei 86€

  • Für mittelflächige und anspruchsvollere Arbeiten: Flächen auf PKWs, Motorrädern, mittlere Werbeflächen, Bilder auf Papier und Kartonagen

Modell AS-196 / Luftdurchsatz ~35 Liter pro Minute bei bis zu 2,5bar / Preis bei 149€

Modell Doppelkolben ABK / Luftdurchsatz ~35 Liter pro Minute bei bis zu 6bar / Preis bei 199€

  • Für großflächigere Arbeiten: Lackierungen, Grundierungen, kleinere Basisflächen auf Trucks, große Werbeflächen

Modell Aerotec Silent 50 / Luftdurchsatz ~34Liter pro Minute bei bis zu 8bar / Preis bei 570€

 

Es gibt natürlich noch jede Menge Mitbewerber, aber die technischen Unterschiede der Airbrush-Kompressoren sind meist gering. Sinnvoller ist es, auf die Aktualität der Modelle zu achten. Es werden ständig neue Technologien integriert und bei entsprechenden Absatzzahlen werden diese Geräte trotz Marktneuheit schnell erschwinglich.