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Flüsterleiser Airbrush Kompressor?

Airbrush Kompressor flüsterleise oder Leiseläufer?

Muss ein Airbrush Kompressor unbedingt flüsterleise sein? Was bedeutet eigentlich flüsterleise und was ist dann ein Leiseläufer? Ich habe dazu mal einige Informationen aufbereitet.

Allgemein sind sämtliche Airbrush Kompressoren inzwischen selbst im unteren Preissektor bei vernünftigen Werten angekommen, was die Betriebslautstärke betrifft. Keiner kann sich am Airbrush über Stunden künstlerisch austoben, wenn er permanent mit Lärm konfrontiert ist. Daher sollte der Geräuschpegel des Drucklufterzeugers möglichst niedrig sein. Das betrifft nicht nur das Arbeitsgeräusch, was in den meisten Fällen aus der schnellen Bewegung eines Kolbens resultiert, sondern auch das Abschaltgeräusch des Magnetventils.

Flüsterkompressor?

Der Begriff Flüsterkompressor bzw. flüsterleiser Kompressor scheint vom Marktführer WERTHER EQUIP International geprägt worden zu sein, unter dessen Marke Sil-Air jene speziellen Airbrush Kompressoren angeboten werden. Dabei zeichnet sich diese Produktpalette wohl dadurch aus, dass man hier unter anderem mit etwas niedrigeren Drehzahlen arbeitet als der übrige freie Markt.

Flüsterleiser Kompressor 40 dbA

Die eingesetzte Technologie hat zur Folge, dass zwangsläufig weniger akustische Ereignisse entstehen – der Kompressor ist im Vergleich zu Konkurrenzprodukten bei gleichen Parametern in Sachen Druckluft leiser. In Zahlen ausgedrückt befinden sich die leisesten Sil-Air Kompressoren im Bereich von 30-55dB(A). Das entspricht einem fast schon beruhigenden Bachgeplätscher, oder dem bekannten Kühlschranksummen. An derartige Minimalpegel kann man sich sogar innerhalb von Minuten gewöhnen, so, dass man es nicht mehr wahrnimmt. Außerdem schaltet sich der Airbrush Kompressor nach Druckaufbau im Kessel sowieso ab, und man hat „echte“ Pausenzeiten.

Ebenso wirkt sich die niedrigere Drehzahl auf mechanischen Abrieb in der Verdichterkammer und an allen übrigen involvierten, bewegten Teilen pro Zeiteinheit aus. Ergo, man soll laut Hersteller mit einer höheren Lebenserwartung des flüsterleisen Airbrush Kompressors rechnen dürfen.

Kompressortyp Leiseläufer

Nun gibt es aber noch den sogenannten Leiseläufer. Der Unterschied ist marginal. Entsprechend der beabsichtigten Anwendung tritt der Pegel teils zwar etwas in den Hintergrund, sollte aber dennoch im Rahmen bleiben. Dies äußert sich bei den Leiselaufkompressoren in der Pegelemission von 56-78dB(A) laut Hersteller. Vergleichbar ist dies mit durchschnittlicher Zimmerlautstärke, oder einem moderatem PKW. Nicht unbedingt mehr förderlich für die Konzentration, wenn man schon seit einer Weile an der Airbrushpistole klebt, aber durchaus noch akzeptabel im Gegensatz zum 40€-Baumarktkompressor.

Leider drückt sich der Vorteil, einen flüsterleisen Airbrush Kompressor zu haben – mit methusalemartiger Lebenserwartung – in entsprechendem Preis aus. So muss man bei den günstigsten Modell teils doppelt so tief in die Tasche greifen, wie beim vergleichbaren konventionellen Verdichter.

Ökonomisch?

Es ist wirklich eine Überlegung wert; kaufe ich mir den Mercedes unter den Kompressoren, habe dafür einen geringeren „Lärmpegel“ und hoffe, dass das Teil in 10 Jahren immer noch 1A funktioniert, oder rechne ich damit, dass mein preisgünstigeres Modell schlimmstenfalls nach 5 Jahren (oder doch länger?) den Geist aufgibt, ein paar dB lauter ist, aber in der Anschaffung dennoch wirtschaftlicher unterm Strich?

Eine Garantie für tatsächlich außergewöhnlich lange Lebensdauer kann über die gesetzlich vorgeschriebene keiner geben. Da bleibt nichts übrig, als dem hersteller zu vertrauen. Und ob sich ein paar dB Unterschied derart bemerkbar machen, hängt extrem vom Verwendungszweck und den Umständen ab, unter denen man mit dem Airbrush arbeiten will (z.B. Wohnung vs. Werkstatt).

Öl im Airbrush Kompressor?

Nun kommt noch ein weiterer Faktor hinzu. Egal, ob es sich um ein flüsterleises Modell handelt oder einen „einfachen“ Airbrush Kompressor, es gibt Ausführungen, die ihre Kolben im Hubraum mit einem Ölfilm versehen und jene, die trocken laufen. Und hier bin ich persönlich kein Freund des Einsatzes der Modelle mit Öl. Zwar werden die ölgeschmierten Kompressoren mit einer entsprechenden Druckluftaufbereitung versehen, dennoch wird im Luftstrom IMMER Öl mitgeführt. Zwar nur in kleinsten Mengen, aber genauso, wie sich Kondensat an den unmöglichsten Stellen zu sammeln vermag, tut Öl dies auch.

oelfrei_oelbetrieben
(Quelle: SilAir.de)

Einerseits verdunstet es über die Jahre und haftet an Oberflächen an (z.B. im Luftschlauch, in Ventilgängen, Dichtungen etc.), und andererseits werden geringste Mengen entweder mit dem Kondensat oder dem Luftstrom selbst mitgerissen. Bei vielerlei Anwendung mag dies von unbedeutender Wirkung sein, nicht aber beim Airbrushen!

Daher ist zumindest bei hochwertigen Arbeiten, die auch noch sehr detailreich sind, auf jeden Fall die ölfreie Verdichtung erste Wahl! Man stelle sich vor, welche Auswirkungen es hätte, würden unbemerkt ständig kleinste Mengen Öl in das Werk eingearbeitet werden. Später könnten sich unter dem Klarlack unter z.B. starker Sonneneinstrahlung Höhlungen bilden – falls der Lack dort überhaupt haften würde. Der Schaden ließe sich nicht ohne großen Aufwand wieder korrigieren.

„Bei hohen Qualitätsanforderungen ist durchaus die Überlegung wichtig, die Druckluft ölfrei oder ölgeschmiert mit Aufbereitung zu erzeugen. Dabei wird häufig vergessen, daß auch bei ölfreier Verdichtung angesaugte Verunreinigungen in der Druckluft enthalten sein können, die ausgefiltert werden müssen.
Die vorher getroffenen Überlegungen sind nicht anzustellen, wenn der Produktionsprozeß absolut keine, auch nicht die geringsten, Öldampfanteile in der Druckluft zuläßt. Dann fällt die Entscheidung eindeutig für die ölfreie Verdichtung.“

silair.de/oelfrei-oder-geschmiert.html

Wer mag, kann sich auf der Seite des Marktführers über entsprechende Modelle informieren. Erhältlich sind sie aber dort nur für Gewerbetreibende und Händler. Als Privatperson kann man die Flüstermaschinchen unter anderem über diesen Anbieter beziehen. Über Amazon wird es schwierig, da sind vor allem die ölgeschmierten Kompressoren zu haben. Aktuell gibt es dort gerade mal ein einziges Modell ohne Öl…

Airbrush Kompressor TC 108

Abschließend kann ich nur feststellen, dass ich auch ohne ein flüsterleises Modell all die Jahre über die Runden gekommen bin. Es waren nur ganz „einfache“ Leiseläufer, kostengünstig, robust. Lediglich, dass diese Airbrush Kompressoren immer ÖLFREI waren hatte oberste Brusher-Priorität. Wer sich aber dennoch einen „Mercedes“ leisten möchte, ihr wisst ja nun, worauf es ankommt. 😉

Der Membrankompressor als Airbrush Kompressor

Der Membrankompressor

Diese Variante wird ebenso als Airbrush Kompressor verwendet.

Funktionsweise des Membrankompressors

Er ist meist etwas lauter als Kolbenkompressoren, was ganz einfach damit zu tun hat, dass das Verdichten durch ein mechanisches Teil geschieht, welches eher in der Lage ist, hörbar in Resonanz zu geraten als der Kolben der anderen Gruppe Kompressoren – eine Membran eben. Diese besteht meist aus elastischem Kunststoff, wird durch einen Elektromotor auf und ab bewegt, drückt damit das Medium Luft zusammen, welche über nachgeschaltete Ventile entnommen werden kann.

airbrush-kompressor-membrankompressor

Üblich ist bei dieser Verdichter-Technologie, dass meist kein Kessel zum Zwischenspeichern der Luft verwendet wird. Das Gerät läuft somit ohne Pause. Dies führt zur Erwärmung, welche meist durch entsprechende Sensoren kontrolliert wird. Im Falle einer Überhitzung wird der antreibende Elektromotor solange abgeschaltet, bis wieder eine akzeptable Temperatur des Airbrush Kompressors erreicht wurde. Diese liegt immer etliche Grad unter einer sogenannten Hystereseschwelle. Dies bewirkt, dass das Gerät nicht gleich wieder nach kürzester Zeit abschaltet, sondern eine gewisse Laufzeit möglich ist. Oft wird neben der Membran noch ein Ventilationssystem durch den Elektromotor angetrieben, welches für die nötige Kühlung sorgt. Dies erhöht neben der Lebensdauer der elektrischen Einheit die Laufzeit zwischen den Abschaltungen. Je nach Außentemperatur kann der Airbrush Kompressor daher also auch durchaus dauerhaft Luft liefern, ohne überhaupt abzuschalten.

Membrankompressoren sind in den meisten Fällen ölfrei, daher entfällt auch die Wartung. Je nach Preisklasse liegt das Hauptaugenmerk auf der Lebensdauer der Membran. Sollte diese defekt sein (normaler Verschleiß), bleibt nur der Gang zur Werkstatt. Die wenigsten Modelle kann man selbst (ausreichend professionell) reparieren.

Da der Preis eines Airbrush Kompressors dieses Typus recht erschwinglich ist, gilt es im Falle einer Reparatur sogar abzuschätzen, ob die Instandsetzungskosten überhaupt noch in vernünftiger Relation zum Neukauf stehen. Schließlich werden die Modelle ständig weiterentwickelt und sollte der Defekt erst nach mehreren Jahren nach der Garantiezeit auftreten, wäre eine Neuanschaffung allein schon wegen höherer Effizienz überlegenswert.

Pro:

– günstige Anschaffungskosten

– kompakt und portabel, da meist ohne Kessel

– (meist) wartungsfrei, da kein Ölkreislauf vorhanden ist

Kontra:

– etwas lauter als Kolbenkompressoren im selben Leistungssegment

– läuft dauerhaft

– je nach Ausführung Abschaltung bei Überhitzung (ältere Modelle)

– Lebensdauer der Membran ist der schwächste Punkt dieses Types Airbrush Kompressor

Luftstrom ist nicht perfekt gleichmäßig, da keine Zwischenspeicherung erfolgt

 

Der Kolbenkompressor als Airbrush Kompressor

Der Kolbenkompressor

Diese Art Airbrush Kompressor gibt es in den Varianten geölt und ölfrei.

Funktionsweise Kolbenkompressor

In einem hermetisch abgeschlossenen Zylinder, dem Hubraum, wird durch einen außen vormontierten, rotierenden Elektromotor ein Kolben auf und ab bewegt. Dies drückt die dort enthaltene Luft massiv zusammen. Diese wird über entsprechende Bauformen bzw. Ventile entweder direkt an den Ausgang des Gerätes oder in einen zwischengeschalteten Kessel transportiert. Üblicherweise wird über integrierte Messeinrichtungen gewährleistet, dass sich der dort entstehende Druck nur bis zu einem gewissen Maß aufbaut. Ist dieses erreicht, wird der Elektromotor, welcher den Pleuel am Kolben bewegt, abgeschaltet. Fällt der Druck dagegen im Kessel durch Luftentnahme unter einen bestimmten Wert, wird die Kompression wieder in Gang gesetzt und der Ablauf beginnt von vorn.

airbrush-kompressor-kolbenkompressor

Aufgrund der technisch recht günstigen Herstellbarkeit und der damit verbundenen moderaten Kosten ist dieser Typ des Verdichters auch der meistgekaufte Typ Airbrush Kompressor.

Der Airbrush Kompressor mit Öl

Auch hier wird die Luft mittels Kolben innerhalb eines abgeschlossenen Zylinders mit Ventilsystem komprimiert. Die Besonderheit, im Hubraum befindet sich neben der zu komprimierenden Luft ein spezielles Öl. Dieses sorgt vornehmlich dafür, dass sich der Materialabrieb des Kolbens und der Innenseite des Hubraumes über die lange Lebensdauer des Airbrush Kompressors minimiert. Dadurch, dass der direkte mechanische Kontakt des bewegten zum statischen Teil aufgrund des permanenten Ölfilmes extrem gering ausfällt, reduziert dies auch etwas die Geräuschemission. Gleichzeitig leitet das Öl einen Teil der Wärme ab, welche naturgemäß bei der Kompression der Luft (Gasgemisch) frei wird. Ebenfalls ein wichtiger Parameter, wenn es darum geht, die Lebensdauer eines technischen Gerätes zu optimieren.

Üblich ist auch, dass dieser Kompressortyp aufgrund des sehr kräftigen Fördervolumens pro Zeiteinheit mit einem entsprechend großen Kessel ausgestattet wird. Dies erlaubt bei moderater Luftentnahme, wie z.B. beim Airbrushen kleiner bis mittelgroßer Motive, Pausenintervalle für das Aggregat. Außer dem schönen Nebeneffekt von mehr Stille beim Arbeiten bedeutet dies wiederum eine noch höhere Lebenserwartung, da jede Pause auch für eine Abkühlung der Technik steht.

Pro:

– ein typischer Leiseläufer

– hohe Lebenserwartung aufgrund geringen Abriebes

– Überhitzung normalerweise nicht möglich bei korrekter Ölung

– durch entsprechend großen Luftspeicher mehr „stille Phasen“ und Abkühlzeiten

Kontra:

– nicht wartungsfrei, da der Ölkreislauf nicht geschlossen ist

– zusätzliche Kosten durch Ölnachkauf

– sind selten Leichtgewichte aufgrund des Kessels

– Öl verdampft bei entsprechender Betriebswärme, gerät in den Luftstrom (riecht man!)

Der Airbrush Kompressor ölfrei

Dieser Typ Airbrush Kompressor ist noch nicht so alt wie sein öliger Verwandter. Die Technologie ist etwas komplizierter, da man natürlich, trotz dass kein Öl Verwendung finden soll, eine möglichst hohe Lebensdauer und Funktionssicherheit anstrebt. Dennoch nehmen sich die beiden Varianten kaum noch etwas hinsichtlich ihrer technischen Daten. Der größte Unterschied zum geölten Kompressor ist, dass hier aufgrund der typisch hohen Förderleistung der Kessel zum Zwischenspeichern der Luft meist entfällt.

Pro:

– ebenfalls ein Leisetreter

– wartungsfrei, da der Ölkreislauf entfällt

– hohe Lebensdauer

– im Vergleich zu vielen ölhaltigen Airbrush Kompressoren ein Leichtgewicht

– im Durchschnitt etwas preiswerter als geschmierte Kolbenkompressoren

– kein Öl im Luftsstrom, daher keine Gefahr, sich das „Kunstwerk“ zu ruinieren

Kontra:

– in der Ausführung ohne Kessel nur begrenzt für größere Luftentnahme geeignet

– etwas geringere Wärmeableitung

Luftstrom ist meist nicht perfekt gleichmäßig, da keine Zwischenspeicherung erfolgt

Welcher Airbrush Kompressor ist der richtige für mich?

 

Die Wahl des richtigen Airbrush Kompressors für deine Zwecke

  • Du möchtest dich im Bereich Airbrush betätigen und suchst nach dem richtigen Airbrush Kompressor?
  • Du hast die vielen Angebote auf ebenso vielen Webseiten gesehen und möchtest sicher gehen, dass es kein Fehlkauf wird?
  • Du willst nicht den billigsten Airbrush Kompressor kaufen und dich nach ein paar Wochen darüber ärgern, dass dieser langsam den Geist aufgibt? Andererseits willst du sicher auch nicht das teuerste Modell kaufen – denn der Preis sagt noch längst nichts darüber aus, ob dieser Airbrush Kompressor für deine Vorstellungen optimal ist.

 

Überlegungen für den Airbrush-Einstieg

Vor über 20 Jahren habe ich mit Airbrush-Arbeiten begonnen und in dieser Zeit natürlich viele eigene Erfahrungen mit dem Malen selbst, wie auch mit der Hardware machen können. Ich habe also auch bei Null angefangen und musste mir die passenden Gerätschaften zusammensuchen. Auf dieser Seite werde ich dir die grundlegenden Punkte nennen, die wichtig für die finale Kaufentscheidung sind. Ebenso werde ich dir einige Modelle, passend zu verschiedenen Ansprüchen, empfehlen.

Wer mit dem Airbrushen beginnt, wird erst in den kommenden Wochen und Monaten erfahren, ob dies überhaupt etwas für ihn ist und ob Talent und Ausdauer in nötigem Maße vorhanden sind. Daher empfiehlt es sich nicht, gleich zum besten, teuersten und mit allen Schikanen ausgestatteten Airbrush Kompressor zu greifen.

Setze den Fokus vorerst auf ein Preissegment zwischen ungefähr 100€ und 250€.

Hier sind derzeit günstige Modelle erhältlich, die für den Einstieg absolut genügen, erschwinglich sind und welche auch später keinesfalls auf den Schrott gehören, wenn der Arbeitsumfang steigt und man in Sachen Kompressor-Lautstärke schon etwas „verwöhnt“ ist. Einen Zweit-Kompressor sollte man irgendwann sowieso haben.

 

Worauf ist nun beim Kauf eines Airbrush Kompressors zu achten?

 

Der Arbeitsdruck

Ein Airbrush Kompressor baut über eine Pumpe einen Luftdruck auf, welcher im besten Fall NICHT direkt zum Airbrush (Luftpinsel) gelangt, sondern in einen Druckbehälter. Dieser ist Teil des Airbrush Kompressors und hat je nach Ausführung, Preis und technischem Anspruch ein dem Zweck angepasstes Volumen. So kann Druckluft „auf Vorrat“ zwischengespeichert werden und der Austritt der Luft aus dem Airbrush geschieht gleichmäßig. Der Luftstrahl ist homogen.

Je nach der Art der Arbeit wird am Airbrush Kompressor ein spezifischer Luftdruck eingestellt. Dieser darf bei Dauerbelastung NIEMALS wahrnehmbar zusammenbrechen. Dies könnte unangenehme Folgen haben; die Farbe sprenkelt, gezogene Linien werden ungleichmäßig, Flächen werden unregelmäßig ausgefüllt. Der Airbrush Kompressor muss also immer in der Lage sein, den geforderten maximalen Arbeits(luft)druck DAUERHAFT zu liefern.

Für den Einsteiger sollte ein Airbrush Kompressor genügen, der einen DAUERHAFTEN Arbeitsdruck von 2,5 bar liefern kann. Der übliche Arbeitsdruck liegt in der Praxis bei ungefähr 1,5-2,2 bar.

 

Der Geräuschpegel

Wer an Kunstwerken arbeitet, der benötigt Ruhe. Die Konzentration wird durch einen lauten Airbrush Kompressor, welcher dazu noch ständig (lautstark) an- und abschaltet, erheblich gestört. Es gibt zwar einen Gewöhnungseffekt, so dass man nicht ständig zusammenzuckt, wenn sich ein Ventil im Kompressor bemerkbar macht, aber es gibt auch da mittlerweile sehr gut ausgestattete Geräte. Das Laufgeräusch des Airbrush Kompressors selber sollte unterhalb von 45 dB liegen. Je nach Schlauchlänge muss dieser ja auch nicht direkt neben dem Arbeitsplatz stehen.

 

Die Kompressor-Laufzeit

Je nachdem, welche Arbeiten man ausführt, entnimmt man dem Airbrush Kompressor durchaus auch große Luftmengen. Diese müssen durch die Pumpe wieder nachgefüllt werden und das führt natürlich zur Wärmeentwicklung im Gerät. Arbeitet man großflächig und/oder mit großen Farbmengen, kann dies bedeuten, dass der Kompressor STÄNDIG läuft. Das Gerät sollte in diesem Fall dazu von Hause aus in der Lage sein. Alternativ wäre der Kauf eines Modells mit entsprechend größerem Kesselvolumen in Betracht zu ziehen, welcher dem Motorblock Pausenzeiten garantiert.

Für den Einsteiger ist dieser Punkt normalerweise weniger interessant, da man wohl eher selten mit großflächigen Arbeiten beginnt.

 

Die Wartung

Ein Künstler will seiner Kunst nachgehen und nicht ständig an Werkzeugen herumschrauben. Daher sollte die Wahl auf einen  wartungsarmen bzw. wartungsfreien Airbrush Kompressor fallen. Das heißt, man brauch weder Öl nachfüllen noch Flusen- oder Luftfilter wechseln. Im Segment oberhalb von 100€ sollte dies heutzutage üblich sein.
Vor 20 Jahren war das noch anders…

 

Die Reinheit der Luft

Wenn sich Luft mit Farbe im Airbrush mischt, sollte darin weder zusätzliches (Kondens-)Wasser noch Öl aus dem Motorraum enthalten sein. Für Einsteiger wie Profi gilt daher, ein Wasserabscheider am Airbrush Kompressor ist Pflicht, ölfrei sollte die Maschine sowieso sein. Alles andere ist Werkstattzubehör und für qualitativ hochwertige Airbrush-Arbeiten ungeeignet!

 

Der Preis

Dieser umschreibt indirekt, welche der oben genannten Ansprüche man an einen Airbrush Kompressor stellt. Möchte man sich nur am Airbrush ausprobieren, macht es keinen Sinn, gleich 500€ für eine exquisite Anschaffung auszugeben. Modelle unter 250€ sind für den Einsteiger vollkommen ausreichend. Wer jedoch schon Erfahrungen gesammelt hat und mit seinem Kompressor bereits an Grenzen stößt, der kann sich auf dieser Seite nach einem Nachfolger-Modell umschauen.

 

 

Empfohlene Modelle – eine Orientierung

  • Einsteigermodell für kleinere Arbeiten und zum Testen des eigenen „Talents“: Modelle, Tankdeckel, Handyschalen, kleinere Teilmotive

Modell AS176 / Luftdurchsatz ~23 Liter pro Minute bei bis zu 2,5 bar / Preis bei 86€

  • Für mittelflächige und anspruchsvollere Arbeiten: Flächen auf PKWs, Motorrädern, mittlere Werbeflächen, Bilder auf Papier und Kartonagen

Modell AS-196 / Luftdurchsatz ~35 Liter pro Minute bei bis zu 2,5bar / Preis bei 149€

Modell Doppelkolben ABK / Luftdurchsatz ~35 Liter pro Minute bei bis zu 6bar / Preis bei 199€

  • Für großflächigere Arbeiten: Lackierungen, Grundierungen, kleinere Basisflächen auf Trucks, große Werbeflächen

Modell Aerotec Silent 50 / Luftdurchsatz ~34Liter pro Minute bei bis zu 8bar / Preis bei 570€

 

Es gibt natürlich noch jede Menge Mitbewerber, aber die technischen Unterschiede der Airbrush-Kompressoren sind meist gering. Sinnvoller ist es, auf die Aktualität der Modelle zu achten. Es werden ständig neue Technologien integriert und bei entsprechenden Absatzzahlen werden diese Geräte trotz Marktneuheit schnell erschwinglich.