Vor über 20 Jahren habe ich mit Airbrush-Arbeiten begonnen und in dieser Zeit natürlich viele eigene Erfahrungen mit dem Malen selbst, wie auch mit der Hardware machen können. Ich habe also auch bei Null angefangen und musste mir die passenden Gerätschaften zusammensuchen. Auf dieser Seite werde ich dir die grundlegenden Punkte nennen, die wichtig für die finale Kaufentscheidung sind. Ebenso werde ich dir einige Modelle, passend zu verschiedenen Ansprüchen, empfehlen.
Wer mit dem Airbrushen beginnt, wird erst in den kommenden Wochen und Monaten erfahren, ob dies überhaupt etwas für ihn ist und ob Talent und Ausdauer in nötigem Maße vorhanden sind. Daher empfiehlt es sich nicht, gleich zum besten, teuersten und mit allen Schikanen ausgestatteten Airbrush Kompressor zu greifen.
Setze den Fokus vorerst auf ein Preissegment zwischen ungefähr 100€ und 250€.
Hier sind derzeit günstige Modelle erhältlich, die für den Einstieg absolut genügen, erschwinglich sind und welche auch später keinesfalls auf den Schrott gehören, wenn der Arbeitsumfang steigt und man in Sachen Kompressor-Lautstärke schon etwas „verwöhnt“ ist. Einen Zweit-Kompressor sollte man irgendwann sowieso haben.
Ein Airbrush Kompressor baut über eine Pumpe einen Luftdruck auf, welcher im besten Fall NICHT direkt zum Airbrush (Luftpinsel) gelangt, sondern in einen Druckbehälter. Dieser ist Teil des Airbrush Kompressors und hat je nach Ausführung, Preis und technischem Anspruch ein dem Zweck angepasstes Volumen. So kann Druckluft „auf Vorrat“ zwischengespeichert werden und der Austritt der Luft aus dem Airbrush geschieht gleichmäßig. Der Luftstrahl ist homogen.
Je nach der Art der Arbeit wird am Airbrush Kompressor ein spezifischer Luftdruck eingestellt. Dieser darf bei Dauerbelastung NIEMALS wahrnehmbar zusammenbrechen. Dies könnte unangenehme Folgen haben; die Farbe sprenkelt, gezogene Linien werden ungleichmäßig, Flächen werden unregelmäßig ausgefüllt. Der Airbrush Kompressor muss also immer in der Lage sein, den geforderten maximalen Arbeits(luft)druck DAUERHAFT zu liefern.
Für den Einsteiger sollte ein Airbrush Kompressor genügen, der einen DAUERHAFTEN Arbeitsdruck von 2,5 bar liefern kann. Der übliche Arbeitsdruck liegt in der Praxis bei ungefähr 1,5-2,2 bar.
Wer an Kunstwerken arbeitet, der benötigt Ruhe. Die Konzentration wird durch einen lauten Airbrush Kompressor, welcher dazu noch ständig (lautstark) an- und abschaltet, erheblich gestört. Es gibt zwar einen Gewöhnungseffekt, so dass man nicht ständig zusammenzuckt, wenn sich ein Ventil im Kompressor bemerkbar macht, aber es gibt auch da mittlerweile sehr gut ausgestattete Geräte. Das Laufgeräusch des Airbrush Kompressors selber sollte unterhalb von 45 dB liegen. Je nach Schlauchlänge muss dieser ja auch nicht direkt neben dem Arbeitsplatz stehen.
Je nachdem, welche Arbeiten man ausführt, entnimmt man dem Airbrush Kompressor durchaus auch große Luftmengen. Diese müssen durch die Pumpe wieder nachgefüllt werden und das führt natürlich zur Wärmeentwicklung im Gerät. Arbeitet man großflächig und/oder mit großen Farbmengen, kann dies bedeuten, dass der Kompressor STÄNDIG läuft. Das Gerät sollte in diesem Fall dazu von Hause aus in der Lage sein. Alternativ wäre der Kauf eines Modells mit entsprechend größerem Kesselvolumen in Betracht zu ziehen, welcher dem Motorblock Pausenzeiten garantiert.
Für den Einsteiger ist dieser Punkt normalerweise weniger interessant, da man wohl eher selten mit großflächigen Arbeiten beginnt.
Ein Künstler will seiner Kunst nachgehen und nicht ständig an Werkzeugen herumschrauben. Daher sollte die Wahl auf einen wartungsarmen bzw. wartungsfreien Airbrush Kompressor fallen. Das heißt, man brauch weder Öl nachfüllen noch Flusen- oder Luftfilter wechseln. Im Segment oberhalb von 100€ sollte dies heutzutage üblich sein.
Vor 20 Jahren war das noch anders…
Wenn sich Luft mit Farbe im Airbrush mischt, sollte darin weder zusätzliches (Kondens-)Wasser noch Öl aus dem Motorraum enthalten sein. Für Einsteiger wie Profi gilt daher, ein Wasserabscheider am Airbrush Kompressor ist Pflicht, ölfrei sollte die Maschine sowieso sein. Alles andere ist Werkstattzubehör und für qualitativ hochwertige Airbrush-Arbeiten ungeeignet!
Dieser umschreibt indirekt, welche der oben genannten Ansprüche man an einen Airbrush Kompressor stellt. Möchte man sich nur am Airbrush ausprobieren, macht es keinen Sinn, gleich 500€ für eine exquisite Anschaffung auszugeben. Modelle unter 250€ sind für den Einsteiger vollkommen ausreichend. Wer jedoch schon Erfahrungen gesammelt hat und mit seinem Kompressor bereits an Grenzen stößt, der kann sich auf dieser Seite nach einem Nachfolger-Modell umschauen.
Modell AS176 / Luftdurchsatz ~23 Liter pro Minute bei bis zu 2,5 bar / Preis bei 86€
Modell AS-196 / Luftdurchsatz ~35 Liter pro Minute bei bis zu 2,5bar / Preis bei 149€
Modell Doppelkolben ABK / Luftdurchsatz ~35 Liter pro Minute bei bis zu 6bar / Preis bei 199€
Modell Aerotec Silent 50 / Luftdurchsatz ~34Liter pro Minute bei bis zu 8bar / Preis bei 570€
Es gibt natürlich noch jede Menge Mitbewerber, aber die technischen Unterschiede der Airbrush-Kompressoren sind meist gering. Sinnvoller ist es, auf die Aktualität der Modelle zu achten. Es werden ständig neue Technologien integriert und bei entsprechenden Absatzzahlen werden diese Geräte trotz Marktneuheit schnell erschwinglich.